Das Team
Das Team ist eine Gruppe aus Einzelpersonen, die gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten. Das kann der Erfolg eines Produktes sein, die Umsetzung eines Projektes oder das Planen einer Veranstaltung. Sie merken vielleicht, dass anhand dieser Definition der Begriff dynamisch wird und sich die Zusammensetzung, wer zum Team gehört und wer nicht, immer wieder ändern kann. Bei manchen Projekten kommen neue Mitglieder hinzu, bei anderen ist der Input vom Teamleiter nicht entscheidend, weil der Projektleiter die Aufgabe übernimmt, etc. Es ist also veränderbar. Man sollte sich dessen immer wieder bewusst werden, insbesondere dann, wenn man Meetings plant oder den Erfolg messen möchte. Die Einzelleistungen der Individuen in einem Team tragen zum Gesamterfolg bei. Und doch gibt ein paar Dinge, die erfolgreiche Teams besonders auszeichnen.
Gemeinsam Planen
Wann immer möglich entwickeln erfolgreiche Teams Pläne gemeinsam. Das ist wichtig, um die Sichtweisen aller Teammitglieder in die Pläne oder Strategien einfließen zu lassen. Das bedeutet nicht, dass sich alle immer einig sein müssen, sondern dass sie einen Konsens finden müssen. Hier betrifft das die Einigung auf ein gemeinsames Vorgehen, neudeutsch Alignment. Folgende grundlegenden Dinge sind dabei hilfreich und erfolgreiche Team können diese intuitiv umsetzen:
- Es gibt keine dummen Ideen oder Fragen.
- Jeder darf gleichberechtigt seinen Input vortragen, unabhängig von Funktion oder Hierarchie.
- Eine offene Grundhaltung, also eine „can do“-Grundeinstellung. Ideen, die zunächst nicht umsetzbar erscheinen, jedoch als zielführend eingeschätzt werden, können damit weiterentwickelt werden.
Sind die Pläne erst einmal gemacht, geht es darum, regelmäßig den Fortschritt zu evaluieren. In meiner Praxis haben sich dabei regelmäßige Austauschmeetings bewährt, die etwa einmal pro Woche stattfinden und zwischen 45 und 60 Minuten dauern. Auch dabei gibt es wieder einige wichtige Punkte, die beachtet werden sollten:
- Es gibt eine Agenda. Das gilt eigentlich für alle Meetings!
- Das Ziel des Meetings ist vorher (!) allen Teilnehmenden bekannt. Auch das sollten alle Meetings haben.
- Es gibt einen Meeting-Host, der sich um die Moderation und Abarbeitung/Einhaltung der Agenda kümmert. Das kann immer die gleiche Person sein oder auch rotieren.
- Es gibt eine angemessene Dauer für die einzelnen Punkte und man beginnt mit den wichtigsten/dringlichsten Punkten zuerst. Themen die weniger wichtig oder dringlich sind, können so auf spätere Meetings verschoben werden oder anderweitig besprochen werden.
- Sollte es mal keine Themen geben, kann das Meeting einfach gekürzt oder abgesagt werden.
- Die Zahl der Teilnehmenden ist so gering wie möglich und so groß wie nötig. Es sollten nur Teilnehmende geplant werden, die inhaltlichen Input geben können, von der Information unmittelbar profitieren und/oder Entscheidungen treffen können.
- Nicht auf ein Meeting warten! Wenn Sie Punkte haben, die angesprochen oder bearbeitet werden müssen, kommunizieren sie dies sobald möglich. Halten Sie keine Inhalte für ein Meeting zurück.
Wo wir gerade über offene Kommunikation sprechen.
In einem Team kann es immer wieder zu Missverständnissen und Misskommunikation kommen. Dies passiert vor allem in einem dynamischen Umfeld, insbesondere wenn der Zeit- oder Erfolgsdruck steigen oder sich die Zusammensetzung des Teams ändert. Daher ist es essentiell, Fehler offen anzusprechen und Feedback, ob positiv oder negativ, offen zu teilen. Das sollte unter den beteiligten Personen erfolgen und direkt, jedoch nie als persönlicher Angriff formuliert sein.
Cross-funktionale Zusammenarbeit
In vielen Konzernen findet sich der Begriff cross-funktionale Zusammenarbeit oder cross-functional collaboration auf den Slides vieler Teams, wenn es um Erfolg geht. In erfolgreichen Teams ist das nicht nur eine Floskel aus dem täglichen Repertoire von Business-Bingo, sondern etwas, das mit Leben gefüllt wird. Gemeint ist damit, dass man sich über Ziele, Prioritäten und Aufgaben austauscht, sich gegenseitig unterstützt, statt gegeneinander zu arbeiten und eben auch weiß, woran die anderen gerade arbeiten. Kurzum: alle ziehen an einem Strang und arbeiten auf ein Ziel zu. Wir haben schon gehört, dass der Gesamterfolg des Teams von den einzelnen Beiträgen der Teammitglieder abhängt. Daher macht es nur Sinn zu wissen, woran die anderen KollegInnen arbeiten und gemeinsam diesen Erfolg zu ermöglichen. Es profitieren am Ende alle davon.
Aufgabenverteilung
Ebenso essentiell ist für ein erfolgreiches Team, dass Aufgaben aufgrund von Stärken an die Einzelnen verteilt werden. Bin ich zum Beispiel sehr strukturiert und habe das Glück mit einem Team zu arbeiten, das diese Eigenschaft schätzt und nutzt, macht es mir womöglich Spaß, die Ergebnisse von Workshops zusammen zu fassen und sie in eine Struktur zu bringen. Andere können das sicherlich auch, machen diese Arbeit womöglich aber nicht so gern. Also bietet es sich an, solche Aufgaben an diejenigen KollegInnen abzugeben, die sie gern machen und/oder deren Stärke es ist. Hier eine Übersicht möglicher Entscheidungskriterien, wenn es darum Aufgaben zu verteilen:
- Stärken der einzelnen Teammitglieder,
- Lernpotential für den Einzelnen, oder
- Wichtigkeit – Vielleicht sollte der neue Kollege seine Präsentationsfähigkeiten verbessern. Jedoch muss die wichtigste Präsentation des Jahres nicht zwingendermaßen als Feldversuch dafür herhalten.)
- Auslastung – wenn sich bei mir schon die Arbeit stapelt, ist es vielleicht besser, wenn es jemand anderes übernimmt, auch wenn ich die Aufgabe gern mache bzw. gut darin bin.
Es gibt eine Vielzahl an Dingen, die zur Teamarbeit dazugehören und so ein erfolgreiches Team auszeichnen. Die hier erwähnten sind aus meiner Sicht daher so fundamental, weil sie unabhängig vom konkreten Produkt oder Arbeitsaufgabe angewendet werden können. Manch einer hält diese Dinge wohl auch für banal. Und gerade deshalb verwundert es mich zu beobachten, dass sie nicht umgesetzt werden und man dann überrascht ist, dass ein Team nicht so erfolgreich ist, wie es auf dem Papier sein könnte. Daher lade ich Sie ein, einmal kritisch bei ihrem Team hinzuschauen. Setzen Sie diese Aspekte bereits um?
Sie kennen noch weitere Aspekte, die ein Team erfolgreich machen? Ich freue mich in den Kommentaren davon zu lesen.
Sie möchten ihr Team dabei unterstützen noch effizienter zu kommunizieren und die Stärken des Einzelnen zu nutzen? Meine Seminare beschäftigen sich genau mit diesem Thema.